Veranstaltungen am Tag der Mahnung und Erinnerung

Am Sonntag, 13.09.2020 finden auch in Potsdam Veranstaltungen zum Tag der Mahnung und Erinnerung statt.

10 Uhr OdF-Denkmal am Platz der Einheit: Gemeinsames Gedenken
11 Uhr Gedenkstätte Lindenstraße 54: Rundgang durch die Ausstellung aus kritischer Perspektive

18 Uhr Karl-Liebknecht-Stadion, VIP-Raum

Kriegsverbrecherhilfe – Wie die Bundesregierungen NS-Täter unterstützten

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg waren in zahlreichen westeuropäischen Ländern NS-Kriegsverbrecher inhaftiert. Im Zuge der Westbindung der Bundesrepublik wurden die meisten von ihnen entlassen. Lediglich in Italien und den Niederlanden verblieben insgesamt fünf Deutsche im Gefängnis: der SS-Mann Herbert Kappler, als Kommandeur der Sicherheitspolizei verantwortlich für das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen, sowie die „Vier von Breda“, die maßgeblich an der Ermordung der niederländischen Juden beteiligt gewesen waren. Hochrangige deutsche Politiker, unter ihnen die Bundeskanzler Brandt und Schmidt, setzten sich für ihre Freilassung ein. In der Bundesrepublik formierte sich eine einflussreiche Interessenvertretung für die im Ausland inhaftierten NS-Täter, die intensive Hilfe leistete.

Kurzbio:

Felix Bohr ist Historiker und Journalist. Er hat Geschichte und Katholische Theologie in Berlin und Rom studiert und wurde in Göttingen über die bundesdeutsche „Kriegsverbrecherlobby“ promoviert. Er arbeitet als Redakteur im Deutschlandressort des SPIEGEL.