Mieten steigen langsamer

Kürzlich veröffentlichte die Stadtverwaltung den neuen Mietspiegel für die Landeshauptstadt Potsdam.

Die Märkische Allgemeine berichtet:

Die Mieten in der brandenburgischen Landeshauptstadt steigen weiter, aber nicht so schnell wie die Inflation. Wie der am Mittwoch vorgestellte Mietspiegel 2024 belegt, ist die Durchschnittsmiete gegenüber dem Jahr 2023 um 2,51 Prozent gestiegen, die allgemeine Preissteigerung machte jedoch 7,36 Prozent aus. Seit dem letzten Mietspiegel von 2022 beträgt das Mietpreis-Plus 1,26 Prozent im Jahr oder im Durchschnitt 18 Cent kalt je Quadratmeter – die niedrigste Erhöhung seit 2006. (…)

Allerdings versäumt der Autor, darauf hinzuweisen, dass die deutlich gebremste Mietsteigerung insbesondere auf das dreijährige Mietenmoratorium der ProPotsdam zurückzuführen ist. Die städtische Wohnungsgesellschaft hatte 2020 bis 2023 auf Mieterhöhungen verzichtet, nachdem Potsdamer Mieterinitiativen, das Netzwerk Stadt für alle, Die Linke und DIE aNDERE trotz der Coronabeschränkungen mehr als 17.000 Unterschriften für das  Potsdamer Bürgerbegehren für einen Mietendeckel im städtischen Wohnungsbestand gesammelt hatten.

Im vollständigen Artikel finden sich noch Warnungen vor weiteren mietpreismindernden Maßnahmen – vom Oberbürgermeister Mike Schubert, vom Geschäftsführer der ProPotsdam und vom Haus- und Grundeigentümerverein Potsdam und Umgebung. Viele dieser Leute hatten bereits mit Weltuntergangsszenarien vor einem Erfolg des Bürgerbegehrens für einen Potsdamer Mieterndeckel gewarnt. Insbesondere wurde behauptet, dass ein Verzicht auf Mieterhöhungen sich kaum im Mietspiegel niederschlagen würde und dass die ProPotsdam dadurch in große wirtschaftliche Turbulenzen geraten würde.

Beides ist nunmehr widerlegt. Die Mietsteigerung wurde stadtweit und für den gesamten Wohnungsbestand deutlich gebremst. Und die ProPotsdam kann es sich leisten, den sanierbaren Wohnblock am Staudenhof abzureißen und die 182 Wohnungen an anderer Stelle für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag neu zu bauen.