Seit Monaten wird in der Rathauskooperation erbittert darum gestritten, ob auf dem Gelände an der Pappelallee nun eine sechzügige Gesamtschule oder ein vierzügiges Gymnasium entstehen soll. Leider beschränken sich die Befürworter der Gesamtschule aber auf Grundstücksgrenzen und Grabenkämpfe, obwohl eine gesamtstädtische Betrachtung sinnvoll und möglich ist.

Wie wäre es, wenn das Land Brandenburg gar kein neues Justizzentrum bauen würde, sondern einfach die fehlenden Flächen am schon bestehenden Justizzentrum in der Jägerallee schafft? Die Flächen zwischen dem altem Amtsgericht in der Hegelallee und dem Justizzentrum in der Jägerallee liegen auf dem städtischen Verwaltungscampus und könnten dafür zur Verfügung gestellt werden.

Im Gegenzug könnte das Land der Stadt Potsdaman der Pappelallee das gesamte Grundstück übertragen. Dann könnte dort eine große Gesamtschule mit zwei wettkampftauglichen Fußballplätzen und einem Vereinsheim für die Potsdamer Kickers entstehen. Auch für die Stadtteilarbeit wäre dort noch genug Platz.

Diese Variante hätte für Stadt und Land große Vorteile. Sie wäre ein Ausweg aus der Planung von Notlösungen und Platzmangel. Vielleicht sollte der Oberbürgermeister einfach mal zum Telefon greifen und in der Landesregierung prüfen, ob nicht doch noch eine große Lösung im Interesse der Schülerinnen, Sportler und des Potsdamer Nordens möglich ist.

Eigentlich stehen die Vorzeichen günstig. Die Arbeitsgerichte ziehen nun aus Potsdam weg. Auch die IT braucht keine Räume mehr in der Pappelallee, weil sie inzwischen in der Steinstraße untergekommen ist. Das sollte doch Grund genug sein, nochmal darüber ins Gespräch zu kommen, ob man die sichtbar gewordenen Probleme nicht doch etwas größer angehen kann.

DIE aNDERE setzt sich auch bei der Fortschreibung der integrierten Kita- und Schulentwicklungsplanung für mehr Bildungsgerechtigkeit und eine inklusive Beschulung in der Landeshauptstadt Potsdam ein. Dazu wollen wir vor allem moderne, attraktive und für alle offene Gesamtschulen an geeigneten Standorten. Außerdem fordern wir eine Aufwertung der Schulstandorte durch Angebote der Stadtteilarbeit. Schulräume und Sportanlagen sollen für eine nachschulische Nutzung durch Stadtteilarbeit und Sportvereine offenstehen. Selbstverständlich spielen aber auch Klimaschutzbelange eine Rolle für unsere Position zu den einzelnen Schulstandorten.

Wir freuen uns auf eine konstruktive Diskussion unserer Vorschläge. Wie die aNDERE letztlich in der SVV votieren wird, soll in einem Wählergruppentreffen gemeinsam beraten werden.

ÄA 21 0518 Schulentwicklungsplan