Derzeit wird in der Stadt diskutiert, ob der Wohnblock am ehemaligen Staudenhof saniert oder ob das Gebäude abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden soll.

Dabei fällt auf, dass ausgerechnet die Grünen einmal mehr den Abriss eines sanierbaren Bestandsgebäudes befürworten, obwohl diese Variante gravierend klimaschädlich ist.

Foto: potsdam-stadtfueralle.de

Unsere Berechnung hat ergeben, dass im Staudenhofgebäude mindestens 10.000 t CO2 gebunden sind.

Aber, wieviel ist das eigentlich?

Im Zusammenhang mit dem Klimanotstand und dem Klimakonzept schreibt die Stadtverwaltung in einer Mitteilung an den Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität (KUM):

„Eine Buche bindet in 80 Jahren ca. 1 t CO2, das entspricht 12,5 kg pro Jahr. Das bedeutet, es benötigt 80 Bäume um per anno 1 t CO2 zu binden. Baumarten mit geringerer Holzdichte haben eine etwas geringere CO2-Kapazität. (Quelle: Uni Münster). 1.000 Bäume zusätzlich in der LHP, wie seitens der SVV als Maßnahme angedacht, würden demnach ca. 13 t CO2/a binden. Um diese zusätzlichen Pflanzungen zu realisieren, ist zusätzliches Personal notwendig.“

https://egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=32365

Der Staudenhof steht nun seit rund 45 Jahren. Ein Buchenwald, der ebenfalls vor über 45 Jahren gesetzt worden wäre, würde also pro Baum 0,5625 t CO2 gespeichert haben. Der Buchenwald müsste aus 17.778 Bäumen bestehen, um ebenfalls bis heute 10.000 t CO2 zu speichern.

In Anbetracht dessen, dass die Stadt nur 1000 Bäume laut Klimakonzept zusätzlich anpflanzen will (und gleichzeitig vielerorts Bäume fällt) eine beachtliche Zahl. Der Staudenhof bindet 17 x mehr CO2 als die angedachten 1000 Bäume in 45 Jahren.

Wer derartige Mengen der Grauen Energie, die in sanierbaren Bestandsgebäuden steckt, durch Abriss und Neubau vernichtet, kann für sich nicht in Anspruch nehmen, dem Klimaschutz oberste Priorität einzuräumen. Die klimaschädlichen Auswirkungen der Potsdamer Bau- und Abrisspolitik sind so gravierend, dass sie durch ein paar Straßenbäume nicht zu kompensieren sind.

Zur Stadtverordnetenversammlung am 3. März 2021 bringt unsere Fraktion gleich vier Anträge zum städtischen Klinikum ein. Über die Anträge zur Stärkung der Perspektive von Pflege und Medizin in der Geschäftsführung und zur Neubildung und Erweiterung des Aufsichtsrates haben wir schon informiert. Darüberhinaus hat DIE aNDERE nun beantragt, bei der Umstellung von Arbeitsverträgen in den TVöD zumindest die im Klinikum EvB erworbenen Erfahrungsstufen zu übernehmen. Ein weiterer Antrag fordert, dass keine Leistungen mehr ausgeschrieben und an Dritte vergeben werden, die diese Aufgaben zu Konditionen unterhalb des TVöD erledigen. Von den neuen Anträgen sind besonders die Tochtergesellschaften Diagnostik und Service betroffen.

A 21 0222 Erfahrungsstufen EvB

A 21 0223 Keine Vergabe im KEvB unter Tarif

 

Die Fraktion DIE aNDERE hat die Neuorganisation der Geschäftsführung und die Neubildung und Erweiterung des Aufsichtsrates des städtischen Klinikums Ernst von Bergmann beantragt. Damit nimmt die stärkste Oppositionsfraktion im Potsdamer Stadthaus Empfehlungen der Expertenkommission auf, die den SARS-CoV-2-Ausbruch im Klinikum untersuchte.

A 21 0172 Neubildung AuRat EvB

A 21 0174 Neuorga GF EvB