Die Fraktion Die Andere entstand erstmals 1995. Damals trat der Stadtverordnete Christian Deichstetter aus der SPD-Fraktion aus und bildete gemeinsam mit Jan Wendt von der Wählergruppe Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär die Fraktion Die Andere. Bis zur Kommunalwahl 1998 setzte sich die Fraktion besonders für Belange des Umweltschutzes und alternative Lebensformen ein. Die Rückgabe des rechtswidrig geräumten Kulturzentrums Archiv in der Leipziger Straße oder der Erhalt von Bäumen beim Bau der Tiefgarage unter dem Luisenplatz gehen auf das Konto der alternativen Fraktion.
In der Korruptionsaffäre um Baustadtrat Kaminski beantragte Die Andere als erste die Beurlaubung Kaminskis und setzte sie gegen die Mehrheit der großen Parteien bei der Kommunalaufsicht auch durch. Wenig später wurde Detlef Kaminski dann auch in der StVV abgewählt. Dann initiierte die Fraktion ein Bürgerbegehren zur Abwahl des Oberbürgermeisters Dr. Horst Gramlich und im Sommer 1998 wurde zum ersten Mal in einer Großstadt der Bundesrepublik ein Oberbürgermeister durch einen Bürgerentscheid abberufen.
Auch nach der Kommunalwahl im Herbst 1998 bildete sich wieder eine Fraktion Die Andere in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung. Der Stadtverordnete Axel Kruschat trat wegen des Jugoslawien-Krieges aus den Bündnisgrünen aus und bildete mit dem Stadtverordneten Guido Sauer von der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär Die Andere. Wenig später kam Julia Laabs aus der PDS-Fraktion dazu. Seitdem war die Fraktion in den meisten Ausschüssen der Stadtverordnetenversammlung vertreten.
2003 trat die Wählergruppe erstmals unter dem Namen Die Andere zur Kommunalwahl an. Die Andere erreichte als einzige der in der StVV vertretenen Gruppierungen einen Zuwachs an absoluten Stimmen, steigerte ihren Stimmanteil auf knapp 4 % und ist seitdem erstmals aus eigener Kraft in Fraktionsstärke in der StVV vertreten.
Die Wahlperiode 2003-2008 war durch die Auseinandersetzungen um den Wiederaufbau des Stadtschlosses geprägt. Nachdem die PDS trotz aller Wahlversprechen den Weg zum Stadtschlossneubau frei machte, vertrat Die Andere als einzige politische Kraft die Bevölkerungsmehrheit der Stadtschlossgegner/innen in der Stadtverordnetenversammlung. Verstärkung erhielten wir, als Monika Keilholz aus Protest gegen den Stadtschlossnachbau von der SPD in unsere Fraktion wechselte. Seitdem ist Die Andere erstmals auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke vertreten.
„Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern?“ ist oftmals das Motto der sonstigen Parteien und Wählergruppen. Nicht so bei uns. Unter dem folgenden Link finden Sie unsere Wahlkampfseite von der Kommunalwahl 2008 und der Oberbürgermeisterwahl 2010. Wir bleiben nachprüfbar.